Cloud & Backend

CI/CD in der Softwareentwicklung: Continuous Integration (CI) für effizientes Entwickeln

29.07.2025

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Autoren

David Härer

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Softwareentwicklung ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Kosten senken, schneller liefern und dabei höchste Qualität sicherstellen – das ist der Anspruch moderner Teams. Doch die Realität sieht oft anders aus: Merge-Konflikte, fehlerhafte Builds und verspätete Releases können den Entwicklungsprozess erheblich verlangsamen. Wie lassen sich diese Probleme vermeiden, ohne die Qualität zu gefährden?

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist es, Probleme so früh wie möglich zu erkennen und zu beheben. Denn je später ein Fehler entdeckt wird, desto teurer und aufwändiger wird seine Behebung.

➙ Während der Implementierung sind Anpassungen meist unkompliziert.

➙ Fehler, die erst in Integrationstests auffallen, erfordern dagegen deutlich mehr Aufwand.

➙ Kritische Fehler im Produktionsbetrieb können nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch den Ruf eines Unternehmens gefährden.

Hier kommt Continuous Integration (CI) ins Spiel – der erste Schritt in der CI/CD-Pipeline.

CI sorgt dafür, dass Codeänderungen frühzeitig und automatisiert getestet sowie integriert werden. So können Fehler schnell erkannt und behoben werden, bevor sie sich auf die gesamte Software auswirken. Das Ergebnis sind stabiler Code, effizientere Entwicklungsprozesse und eine höhere Softwarequalität.

In der modernen Softwareentwicklung wird mit Git, einem Versionskontrollsystem, gearbeitet. Es ermöglicht Entwicklern, parallel an verschiedenen Teilen des Codes zu arbeiten. Je später diese Codeänderungen zusammengeführt werden, desto wahrscheinlicher treten Konflikte auf. Diese Merge-Konflikte können dazu führen, dass umfangreiche und zeitaufwändige Anpassungen notwendig werden, um alle Änderungen in den Main-Branch zu integrieren – eine Situation, die Entwickler als „Merge Hell" kennen.

Continuous Integration (CI) löst dieses Problem, indem Codeänderungen kontinuierlich und automatisiert in den Main-Branch integriert werden. Gleichzeitig integrieren Entwickler regelmäßig den Main-Branch in ihre eigenen Feature-Branches. Diese Arbeitsweise wird als Trunk-based Development bezeichnet.

Sollte es zu einem Problem im Main-Branch kommen, hat dessen Behebung oberste Priorität. Ein stabiler Main-Branch ist die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung.

CI-Pipelines: Automatisierung für Qualität und Effizienz

Um Fehler frühzeitig zu erkennen, werden bei jeder Codeänderung automatisierte Tests durchgeführt. Diese sogenannten Quality Gates prüfen, ob der neue Code den Qualitätsstandards entspricht. Durch eine hohe Abdeckung mit automatisierten Tests können zeitintensive manuelle Tests reduziert werden, wodurch sich die Entwicklung effizienter gestaltet.

Auf einer CI-Plattform wie GitHub Actions, GitLab CI/CD, Azure DevOps, Jenkins oder CircleCI laufen typischerweise folgende Pipelines:

  • Unit-Tests: Sie prüfen die Korrektheit einzelner Funktionen oder Algorithmen. Hier ist es besonders wichtig, auch Randfälle (Edge Cases) zu testen.

  • End-to-End-Tests: Sie überprüfen, ob die verschiedenen Komponenten der Software im Gesamtsystem korrekt zusammenarbeiten.

  • Statische Codeanalyse: Dabei werden Probleme wie fehlerhafte Syntax, ungenutzter oder duplizierter Code, komplexe Strukturen, Performance-Probleme oder Lizenzverletzungen erkannt.

  • Security Scans: Sie überprüfen den Code auf Schwachstellen und analysieren die Software-Lieferkette, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren.

  • Maintenance Jobs: Sie automatisieren Aufgaben wie das Formatieren des Codes, das Aktualisieren von Abhängigkeiten und die semantische Versionierung der Änderungen.


Um Entwicklern schnelleres Feedback zu ihren Änderungen zu ermöglichen, ist es sinnvoll, schnelle und langsame Pipelines zu trennen:

Schnelle Pipelines (z. B. Unit-Tests) sollten nicht länger als fünf Minuten dauern und bei jedem Commit ausgeführt werden.

Langsame Pipelines (z. B. End-to-End-Tests) laufen dagegen lediglich bevor der Feature-Branch in den Main-Branch integriert wird.

Um Pipelines weiter zu beschleunigen, helfen die folgenden Strategien:

  • Gezielt testen: Es sollten nur die tatsächlich geänderten Teile des Codes sollten getestet werden.

  • Caching nutzen: Testumgebungen können vorbereitet und zwischengespeichert werden, um die Ausführungszeit zu verkürzen.

  • Code modularisieren: Eine gut strukturierte Codebasis ermöglicht isolierte Tests, wodurch sich die Geschwindigkeit erhöht.

Code Review: Der menschliche Faktor

Neben der Automatisierung spielt das Code-Review eine zentrale Rolle in der Continuous Integration. Es ermöglicht, Fehler in Codeänderungen frühzeitig zu erkennen und das Wissen über diese Änderungen im Team zu verbreiten. Die Perspektive der Reviewer hilft dabei, potenzielle Probleme im Zusammenspiel mit anderen Softwarekomponenten besser abzuschätzen.

Moderne KI-Tools unterstützen diesen Prozess, indem sie Entwicklern objektives Feedback geben und Reviewern dabei helfen, die Änderungen schneller und tiefergehend zu verstehen.

Semantic Versioning: Versionsnummern mit Bedeutung

Ein wichtiger Bestandteil von Continuous Integration ist Semantic Versioning (SemVer). Es sorgt für eine klare und konsistente Versionierung von Software, indem Änderungen in drei Kategorien unterteilt werden: Major (Breaking Changes), Minor (neue Features, abwärtskompatibel) und Patch (Bugfixes, abwärtskompatibel). Ein Update von 1.2.3 auf 1.3.0 zeigt beispielsweise an, dass ein neues Feature hinzugefügt wurde, ohne dass bestehende Funktionalitäten beeinträchtigt wurden.

 In CI-Pipelines kann SemVer genutzt werden, um neue Versionen automatisch zu generieren und zu veröffentlichen. Jedes Mal, wenn eine Änderung in den Main-Branch integriert wird, sorgt SemVer dafür, dass die Versionierung konsistent bleibt und die Art der Änderung klar kommuniziert wird – sei es ein Bugfix, ein neues Feature oder eine Änderung mit Auswirkungen auf die Kompatibilität.

Durch die klare Struktur von SemVer behalten Teams den Überblick über Änderungen, vermeiden Kompatibilitätsprobleme und schaffen Vertrauen bei den Nutzern, die genau wissen, was sie von einem Update erwarten können.

Das Ergebnis: Stabiler Code, höhere Qualität und schnellere Releases

Mit Continuous Integration (CI) legen Teams den Grundstein für eine effiziente und qualitativ hochwertige Softwareentwicklung. Durch kontinuierliches Testen und die frühzeitige Erkennung von Fehlern können Probleme behoben werden, bevor sie sich auf die gesamte Software auswirken. Das Ergebnis sind stabiler Code, weniger Fehler und eine deutlich schnellere Time-to-Market.

Ausblick: Von Integration zu Bereitstellung

Continuous Integration (CI) ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer vollständig automatisierten CI/CD-Pipeline. Es sorgt dafür, dass Codeänderungen kontinuierlich getestet und integriert werden, um eine stabile Grundlage für die weitere Entwicklung zu schaffen. Doch CI allein reicht nicht aus, um Software effizient auszuliefern. Im zweiten Teil dieser Serie widmen wir uns Continuous Delivery (CD) – dem nächsten Schritt, der sicherstellt, dass Software jederzeit bereit für die Auslieferung ist.

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