Cloud & Backend

CI/CD in der Softwareentwicklung: Continuous Deployment (CD) für automatische Lieferungen

06.08.2025

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Autoren

David Härer

Cloud & Backend

Softwareentwicklung ist ein dynamischer Prozess, bei dem Geschwindigkeit und Qualität entscheidend sind. In den ersten beiden Teilen dieser Serie haben wir uns mit Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD) beschäftigt. Doch wie lässt sich der gesamte Prozess der Softwareauslieferung vollständig automatisieren, sodass Änderungen direkt und ohne manuelle Eingriffe in die Produktionsumgebung gelangen?

Hier kommt Continuous Deployment (CD) ins Spiel – der letzte Schritt in der CI/CD-Pipeline. In diesem Artikel, dem dritten und letzten Teil unserer Serie, zeigen wir, wie Continuous Deployment funktioniert, welche Technologien und Strategien dabei zum Einsatz kommen und wie Teams von einer vollständig automatisierten Bereitstellung profitieren können.

Was ist Continuous Deployment (CD)?

Mit Continuous Deployment (CD) werden erfolgreich getestete Änderungen am Code ohne manuelle Eingriffe direkt in die Produktionsumgebung übertragen. Je nach Art der Software kann dies beispielsweise durch das automatische Aktualisieren einer Webseite, das Ausrollen eines App-Updates oder das Bereitstellen eines neuen Microservices erfolgen. Dieser Ansatz ermöglicht häufigere und schnellere Releases, während menschliche Fehler minimiert werden.

Staging-Umgebung: Testen in einer produktionsnahen Umgebung

Bevor Änderungen in die Produktionsumgebung gelangen, werden sie in einer Staging-Umgebung getestet. Diese Umgebung ist der Produktionsumgebung möglichst ähnlich, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Nach erfolgreichem Testen und Freigabe in der Staging-Umgebung werden die Änderungen automatisch in die Produktionsumgebung übertragen.

Cloud-Infrastruktur: Automatisierte Verwaltung von Umgebungen

Die Verwaltung von Deployment-Umgebungen wird durch moderne Cloud-Infrastrukturen und Automatisierungstools erheblich erleichtert. Mittels Kubernetes werden containerisierte Anwendungen orchestriert und eine zuverlässige sowie skalierbare Bereitstellung sichergestellt. Mit Terraform können Infrastrukturkomponenten wie Server, Netzwerke und Datenbanken als Code definiert und automatisiert bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine konsistente und wiederholbare Einrichtung von Umgebungen. Cloud-Anbieter wie AWS, Google Cloud Platform (GCP) oder Microsoft Azure bieten native CI/CD-Tools und -Services, die Continuous Deployment weiter unterstützen.

Mit Zero-Downtime-Deployments lassen sich Ausfallzeiten während eines Deployments vermeiden. Mit Techniken wie Blue-Green-Deployments, bei denen der Traffic nach erfolgreichem Testen nahtlos auf eine neue Umgebung umgeleitet wird, oder Canary Releases, bei denen neue Versionen schrittweise an eine kleine Nutzergruppe ausgerollt werden, lassen sich Risiken minimieren und eine reibungslose Nutzererfahrung gewährleisten. Alternativ ermöglichen Rolling Updates, neue Versionen schrittweise auf einzelnen Servern oder Containern bereitzustellen, während die alte Version weiterhin aktiv bleibt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Secrets Management, also der sichere Umgang mit sensiblen Daten wie API-Schlüsseln, Zugangsdaten oder Zertifikaten. Tools wie ashiCorp Vault, AWS Secrets Manager oder Azure Key Vault ermöglichen es, diese Daten sicher zu speichern, zu verwalten und in CI/CD-Pipelines bereitzustellen. So wird sichergestellt, dass sensible Informationen niemals im Quellcode oder in Logs auftauchen.

Treten in der Produktion Probleme auf, ermöglichen automatisierte Rollback-Mechanismen eine schnelle Rückkehr zu einer stabilen Version. Dadurch werden die Auswirkungen auf Endnutzer minimiert und Ausfallzeiten erheblich reduziert. Solche Mechanismen sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anwendung sicherzustellen.

Feature Flags: Kontrollierte Freischaltung neuer Funktionen

Mithilfe von Feature Flags können neue Funktionen im Live-Betrieb bereitgestellt werden, ohne dass sie sofort für alle Nutzer aktiviert werden. So sind kontrollierte Rollouts und Experimente möglich.

Beispielsweise können neue Features zunächst nur für eine kleine Nutzergruppe freigeschaltet werden, um Feedback zu sammeln, ohne ein großes PR-Debakel zu riskieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Funktionen in der Produktion getestet werden können, ohne für Endnutzer sichtbar zu sein. So sind umfangreiche Tests und Leistungsüberwachung in einer realen Umgebung möglich, bevor die Funktion offiziell aktiviert wird.

Monitoring: Den Live-Betrieb stets im Blick

Robuste Monitoring- und Observability-Tools sind essenziell, um die Leistung der Anwendung in der Produktion kontinuierlich zu überwachen. Tools wie Prometheus, Grafana, Sentry oder Datadog liefern Einblicke in Metriken wie Antwortzeiten, Fehlerraten und die Auslastung von Ressourcen. So können Probleme frühzeitig erkannt und schnell behoben werden.

Ein moderner Observability-Ansatz geht über reines Monitoring hinaus und umfasst Tracing, Logging und Metriken, um ein vollständiges Bild der Systemleistung zu erhalten. Mithilfe von Tools wie OpenTelemetry können Entwickler verteilte Systeme analysieren, indem sie die gesamte Reise einer Anfrage – vom Frontend bis zur Datenbank – nachvollziehen. Dies hilft dabei, Engpässe zu identifizieren und die Ursachen von Problemen effizient zu beheben.

Neben der technischen Überwachung spielen auch Key Performance Indicators (KPIs) eine zentrale Rolle, um die Effizienz von Entwicklungs- und Deployment-Prozessen zu messen. Zu den wichtigsten KPIs gehören:

  • Lead Time for Changes: Die Zeitspanne von der Codeänderung bis zur Bereitstellung in der Produktion.

  • Deployment Frequency: Wie häufig neue Versionen bereitgestellt werden.

  • Change Failure Rate: Der Prozentsatz der Deployments, die zu Fehlern führen.

  • Mean Time to Recovery (MTTR): Die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um ein Problem in der Produktion zu beheben

Diese KPIs sind Kernbestandteile des DORA-Reports (DevOps Research and Assessment), der die Leistungsfähigkeit von DevOps-Teams bewertet. Laut dem DORA-Report zeichnen sich leistungsstarke Teams durch kurze Lead Times, häufige Deployments, niedrige Change Failure Rates und schnelle Wiederherstellungszeiten aus. Monitoring- und Observability-Tools sind entscheidend, um diese KPIs zu verbessern und die Zuverlässigkeit sowie die Geschwindigkeit von Softwarebereitstellungen zu steigern.

Das Ergebnis: Schnelle und zuverlässige Auslieferung

Durch Continuous Deployment (CD) wird der gesamte Release-Prozess automatisiert, wodurch sich die Geschwindigkeit und Effizienz der Softwarebereitstellung erheblich steigern. Teams können Änderungen schneller und häufiger veröffentlichen, ohne die Qualität zu gefährden. Gleichzeitig sorgen Monitoring- und Rollback-Mechanismen dafür, dass Risiken minimiert und Probleme schnell behoben werden können.

Fazit: CI/CD als Schlüssel zu moderner Softwareentwicklung

CI/CD ist mehr als nur Technik – es ist eine Frage der Kultur. Eine erfolgreiche DevOps-Kultur basiert auf Zusammenarbeit, Vertrauen und der Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern. Entwickler, Tester und Betriebsteams arbeiten nicht mehr isoliert voneinander, sondern teilen Verantwortung und entwickeln eine „Fail-Fast“-Mentalität, um die Vorteile von CI/CD voll auszuschöpfen.

Der Weg zu einer vollständig automatisierten CI/CD-Pipeline verläuft in mehreren Phasen – von manuellen Prozessen über Continuous Integration und Delivery bis hin zu Continuous Deployment. Jede Phase bringt die Teams dem Ziel näher, schnellere, zuverlässigere und qualitativ hochwertigere Software-Releases zu erreichen. Mit einer optimierten CI/CD-Pipeline können Unternehmen nicht nur Entwicklungs- und Wartungskosten senken, sondern auch die Time-to-Market verkürzen und die Qualität ihrer Software nachhaltig verbessern.

CI/CD ist der Schlüssel zu moderner Softwareentwicklung – zuverlässig, stabil und von höchster Qualität.

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